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Eußenhausen

„Das Dorf an der Grenze“: Neue Chronik als echtes Highlight für Eußenhausen

Der stellvertretende Landrat Bruno Altrichter sagte treffend: „Diese Chronik ist ein echtes Highlight für Eußenhausen.“ Er zeigte sich beeindruckt von der Akribie des Autors, Kreisheimatpfleger Reinhold Albert. Diesem sei Kurt Herbert, ehemaliger Ortssprecher, eine große Stütze gewesen. Die Chronik werde viele Freunde finden, ist sich Altrichter sicher. Die Eußenhäuser können stolz auf ihre Chronik sein. Das wurde an diesem Abend klar. Ein richtig schönes Weihnachtsgeschenk.

Die Eußenhäuser Chronik - ein Werk des Erfolgsduos Albert/Herbert - trägt den Untertitel „Das Dorf an der Grenze“. Klothilde Hoch beschrieb ihr Dorf in ihrer Zulassungsarbeit zur ersten Lehramtsprüfung anno 1948 „wie eine Schwalbe im Nest“, umgeben von einem Höhenzug, der die Rhön mit dem Thüringer Wald verbindet. Eine romantische Beschreibung der Lage des Dorfes.

Die Präsentation der Chronik erfuhr im Eußenhäuser Kulturheim eine große Resonanz. „Wenn hier was geboten wird, ist es immer voll“, lobte Bürgermeister Michael Kraus. Die Chronik umfasse die erste zusammenhängende Darstellung der Geschichte Eußenhausens, von den Anfängen bis zur Gegenwart, wie der Bürgermeister die Bedeutung des von der Druckerei Mack gedruckten Buches herausstellte.

 

Wie haben die eigenen Vorfahren gelebt?

Gezeigt werde die politische, gesellschaftliche und kulturelle Entwicklung. Kraus unterstrich den großen Aufwand, den die Herstellung einer solchen Chronik mit sich bringe. Das Interesse an der Heimatgeschichte habe zuletzt stark zugenommen. Man frage sich: Wie haben die eigenen Vorfahren gelebt? „Dieser Ort ist von einem starken Gemeinschaftsgefühl geprägt. Möge dieses auch in den kommenden Jahren weiter Bestand haben“, wünschte sich Kraus abschließend.

Kreisheimatpfleger Reinhold Albert stellte im Kulturheim die Chronik zusammen mit Kurt Herbert vor. Während Letzterer vor allem Anekdoten und Geschichten zum Besten gab, ging Albert auf die nackten Fakten und Informationen ein. Im April 2022 erteilte der Mellrichstädter Stadtrat Reinhold Albert den Auftrag, eine Chronik zu erstellen. Gern habe Albert diesen Auftrag angenommen.

 

Das letzte von rund 60 Büchern

Diese Chronik werde aber sein letzter Auftrag sein. Rund 60 Bücher hat er schon mit viel Liebe zum Detail verfasst. Er ist ein ausgewiesener Experte in Sachen Heimatgeschichte. Da macht ihm keiner was vor. Nichtsdestotrotz: „Die Zeit der Bücher ist offensichtlich vorüber“, meint Albert. Das Internet dominiert immer mehr. Sein besonderer Dank galt seiner Ehefrau Marianne für die vielfältige Unterstützung.

In der Chronik stehen zahlreiche interessante und spannende Informationen: So ging einer der wichtigsten Nord-Süd-Verbindungen durch Eußenhausen. Der Ort war auch Vorreiter in Sachen Wasserleitung, hatte als einer der ersten Dörfer in Unterfranken eine Wasserleitung. Sehr weit verbreitet war zunächst der Weinbau. Durch die Klimaverschlechterung stellte man auf das Bierbrauen um. So wurde 1825 das Gemeindebrauhaus errichtet. Breiten Raum in dieser Chronik nimmt die Grenzgeschichte von 1945 bis 1990 ein. Der Grenzübergang 1973 und die Grenzöffnung 1989 erhöhten die Bedeutung von Eußenhausen. Sabine Fechter beschrieb die Aussiedlerhöfe und Kurt Herbert die dörfliche Entwicklung der letzten 50 Jahre.

 

Eine Eußenhäuser Besonderheit

In seinem unterhaltsamen Vortrag ging Ortsarchivar Kurt Herbert auf eine Eußenhäuser Besonderheit ein: Das Heimatspiel, geschrieben von Pfarrer Josef Kern. Es wurde Anfang der 50er Jahre zu einem Riesenerfolg. Kurt Herbert zeigte in diesem Zusammenhang ein Bild des „Schutzengels“, damals gespielt von der Mutter von Georg Breunig. Die Chronik ist eine echte Bilderreise, beeindruckt mit 200 Bildern, darunter auch die sehenswerten Gemälde von Anton Hippeli.

Heutzutage sind die Theateraufführungen an Weihnachten über die regionalen Grenzen hinaus bekannt. Kurt Herbert betonte, dass die Chronik die Geschichte des Ortes aufzeigen möchte, um diese für die Nachwelt zu erhalten.

 

(Heiko Rebhan in der Main-Post, Ausgabe Rhön-Grabfeld vom 6.12.2023)

 

 

Inhaltsverzeichnis

 

Grußworte

Bürgermeister Michael Kraus

Landrat Thomas Habermann

Stadtteilbeauftragten Siegbert Seifert

 

Zum Geleit

Kreisheimat- und Kreisarchivpfleger Reinhold Albert

 

Einleitung

Klothilde Hoch: "Wie eine Schwalbe im Nest liegt es da...!"

 

I. Früh- und Vorgeschichte von Eußenhausen

I.1. Vorgeschichtlicher Grabhügel auf der Harleshöhe

I.2 Die „Hohe Schule“

 

II. Die Henneberger Zeit

II.1 Die Ersterwähnung

II.2 Verleihungen im 15. Jahrhundert

II.3 Das Weistum von Eußenhausen aus dem Jahre 1523

II.4 Interessantes aus der hennebergischen Zeit

II.4.1 Landwehren an der „Hohen Schule“

II.4.2 Jagd- oder Hegesäulen

 

III. Eußenhausen wurde 1586 würzburgisch

III.1 Der Kleinzoll zu Eußenhausen

III.2 Eußenhausen im Salbuch von 1593

III.3 Eußenhausen im 17. Jahrhundert

III.4 Die Zeit des Dreißigjährigen Krieges

III.4.1 Die Schwedenschanze erinnert an den Dreißigjährigen Krieg

III.5 Eußenhausen gehörte bis 1803 zur Cent Mellrichstadt

III.6 Das Dorfgericht von Eußenhausen

III.7 Die Dorfsordnung von Eußenhausen aus dem Jahr 1588

 

IV. Das Dorf an der Grenze

IV.1 Eußenhausen im 18. Jahrhundert

IV.2 1774 begann der „Chausseebau“ von Würzburg bis zur Schanz

IV.3 1792 wurde ein Zins- und Gültbuch erstellt

IV.4 Neuerliche kriegerische Auseinandersetzungen um 1800

IV.4.1 Durchzüge in Eußenhausen und Umgebung nach der Völkerschlacht von Leipzig 1813 IV.4.2 „Das letzte Lied“

IV.5 „Den 31. Mai 1814 sind wir bayrisch geworden!“

IV.6 Die Schwärzerzeit

IV.7 Contumanz – oder die „Eußenhäuser Plag“

IV.7.1 Neuerlicher Seuchenausbruch 1867

IV.8 Rat- und Schulhausbau im 18. Jahrhundert

IV.9 Eine der ersten Wasserleitungen Unterfrankens

IV.10 Aufkommen des Genossenschaftsgedankens

 

V. Eußenhausen im 20. Jahrhundert

V.1 Eußenhausen und der Erste Weltkrieg

V.2 Die Einführung der Elektrizität 1920

V.3 Der schnelle Arbeitswandel im 20. Jahrhundert

V.4 Eußenhausen im Dritten Reich

V.4.1 Ortspfarrer Josef Kern und seine Gegnerschaft zu den Nazis

V.5 Eußenhausen im Zweiten Weltkrieg

V.6 Das Kriegsende in Eußenhausen

V.7 Der „Eiserne Vorhang“ senkte sich

V.8 1949 verfasstes Schreiben in der Kirchturmkugel von Eußenhausen

V.9 Aufbauarbeit in Eußenhausen in der Nachkriegszeit

V.9.1 Die Poststelle Eußenhausen bestand von 1902-1973

V.10 Das Ende der Selbständigkeit 1978

V.11 Die 1200-Jahrfeier 1988

 

VI. Eußenhausen in der neueren Zeit

VI.1 Die Bundesautobahn A 71 löst die B 19 als Hauptverkehrsader ab

VI.2 Erhalt der Eigenwasserversorgung

 

VII. Pfarrei-, Kirchen-, Schul- und Kindergartengeschichte

VII.1 Die Pfarrei- und Kirchengeschichte von Eußenhausen
VII.1.2 Gründung der katholische Pfarrei Eußenhausen am 22.2.1590

VII.1.3 Das Pfarrhaus in Eußenhausen

VII.1.4 Einkünfte des Pfarrers von Eußenhausen

VII.1.5 Mühlfeld blieb lutherisch und Eußenhausen störrisch

VII1.6 Aufzählung der Pfarrer von Eußenhausen

VII.2 Die Pfarrkirche St. Bartholomäus von Eußenhausen

VII.2.1 Die ehemalige Kirchenburg in Eußenhausen

VII.2.2 Der Neubau der Kirche 1745

VII.2.3 Kirchenbeschreibung im Kunstdenkmälerband von 1921

VII.2.4 Die Kirche in der neueren Zeit

VII.2.5 Der Friedhof

VII.3 Schulgeschichte von Eußenhausen

VII.3.1 Umbau der Schule zum Gemeinschaftshaus

VII.4 Von der Kinderbewahranstalt zur Kindertagesstätte St. Sebastian Eußenhausen

VII.4.1 1974 wurde die Schwesternstation aufgehoben

VII.4.2 115 Jahre St. Johanneszweigverein Eußenhausen e.V.

 

VIII. Geschichte von Elmbach

VIII.1 Wann wurde Elmbach aufgegeben?

VIII.2 Der Bauernaufstand von 1525

VIII.3 Elmbacher Besitzansprüche lebten fort

VIII.4 Elmbach kam mit Eußenhausen an Würzburg

VIII.5 Elmbach im und nach dem Dreißigjährigen Krieg

VIII.6 Das 1682 begonnene Elmbacher Zins- und Gültbuch

VIII.7 Elmbacher Unterlagen aus dem Gemeinde- und Staatsarchiv

VIII.8 Seit 1871 wird das Protokollbuch der „Waldkörperschaft Elmbach“ geführt

VIII.8.1 Auch für die Jagdverpachtung zuständig

VIII.8.2 Vorstände der Waldkörperschaft Eußenhausen

VIII.9 Elmbach im 20. Jahrhundert

VIII.10 Kirchenruine erinnert an Elmbach

VIII.11 Ein Kirchlein steht im Blauen (Wilhelm Kilzer 1824)

VIII.12 Sagen von der Wüstung Elmbach

 

IX. Anlagen

IX.1 Denkmäler in Eußenhausen

IX.2 Volkskundliches und Brauchtum in Eußenhausen

IX.2.1 Franz Hoch - Eußenhausen in alter Zeit

IX.2.2 Kurt Herbert - Aus Gesprächen mit älteren Mitbürgern

IX.2.3 Klothilde Hoch - Mein Heimatort Eußenhausen

IX.2.4 Das Heimatlied von Eußenhausen

IX.3 Julian Streit - Das Flurbereinigungsverfahren in Eußenhausen 1968

IX.3-1 Abschluss des Flurneuordnungsverfahrens „Zusammenlegung Eußenhausen 3“ 2023

IX.4 Flurnamen in der Gemarkung Eußenhausen

IX.5 Aus alten Einwohnerbüchern

IX.6 Eußenhausen und die innerdeutsche Grenze 1945 bis 1990

IX.6.1 Der Grenzübergang Eußenhausen Ende der 1940er Jahre

IX.6.2 Die Gründung der DDR 1949

IX.6.3 Die Zwangsevakuierung von Juni 1952

IX.6.4 Der Aufstand von 1953

IX.6.5 „Moderne Grenze“ entstand nach Berliner Mauerbau

IX.6.6 Eine Flucht, die bundesweit Schlagzeilen machte

IX.6.7 Provisorium erwies sich als zunehmend dauerhaft

IX.6.8 Der Grenzübergang Eußenhausen/Henneberg

IX.6.9 DDR-Grenze für „maßgeblich“ erklärt

IX.6.10 Spektakuläre Flucht am GüG Eußenhausen/Henneberg

IX.6.11 Die friedliche Revolution in der DDR 1989

IX.6.12 Die Grenzöffnung am GüG Eußenhausen/Henneberg

IX.6.13 Fröhliche Weihnacht 1989 am GüG Eußenhausen/Henneberg

IX.6.14 Auf dem Weg zur Wiedervereinigung

IX.6.15 Ein Zeitzeugenbericht von Kurt Herbert

IX.6.16 Die Feindobjektakte „Schanz“ der DDR-Staatssicherheit

IX.6.17 Das Grenzmuseums auf der Schanz

IX.6.18 Lilly Bach: Eine „Grenzgängerin“ erzählt

IX.7 Dr. Sabine Fechter - Der Aussiedlerhof als bauliches Zeugnis vom Umbruch in den 1960er und 1970er Jahren

IX.7.1 Der Aussiedlerhof in den 1960er Jahren

IX.7.2 „Zu eng ist's wohl im alten Heim, drum baut man raus ein neues!“

IX.7.3 Ein neuer Hof wird geplant

IX.7.4 „Wenn ich schon aussiedle, dann soll es schon der Hof sein, der meinen Wünschen entspricht

IX.7.5 „Ich leg das so an, dass des später ein wunderschönes Anwesen wird“

IX.8 Kurt Herbert - Eußenhausen - 50 Jahre Dorfentwicklung 1971-2021

IX.9 Eußenhäuser Persönlichkeiten

IX.9.1 Bernhard Krieg (1668-1729)

IX.9.2 Wilhelm Krieg (1681-1712)

IX 9.3 Johann Adam Dietz (1790-1878)

IX.9.4 Hugo Barthelme (1822-1895)

IX.9.5 Leonhard Troll (1828-1905)

IX.9.6 Ludwig Troll (1870-1961)

IX.9.7 Georg Fries (1869-1951)

IX.9.8 Josef Kern (1887-1954)

IX.9.9 Gotthard Dumbacher 1914-2003

IX.9.10 Julian Moritz (1921-1975)

IX.9.11 Alfons Beck I (1908-1968)

IX.9.12 Manfred Kesselring (1936-2002)

IX.9.13 Karsten Bindrich (* 1973)

IX.9.14 Kurt Herbert (*1947)

IX.10 Anton Hippelis Kunstwerke von Eußenhausen

 

X. Vereine in Eußenhausen

X.1 Musikkapelle

X.2 Obst- und Gartenbauverein

X.3 Kath. Landjugendgruppe

X.4 Gesangverein 1919

X,5 DJK SV

X.6 SC Schwarzer Snuff

X.7 Johannisverein

X.8 Freiwillige Feuerwehr und Feuerwehrverein

X.9 Jagdgenossenschaft

X.10 Flurbereinigungsgenossenschaft

X.11 Seniorenclub

X.12 CSU-Ortsverband

X.13 BBV-Ortsbauernvertretung

X.14 Frühere Vereine und Organisationen

 

XI. Nachwort von Kurt Herbert

 

XII. Literatur und Quellen

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